"Altglas"-Romantik mit dem Meyer-Optik Görlitz Trioplan 100 mm F 2,8

Autor: Ralph Bauch

Wie im richtigen Leben, so hat man auch in der Fotografie ab und an das Verlangen, den sogenannten "Mainstream" zu verlassen (umgangssprachlich: das was "alle" fotografieren) und etwas auszuprobieren. Wo es sonst vielleicht eine neue Speise, ein neues Restaurant, eine alte, nun aber neu zurückgelegte Strecke oder aber ein neues Outfit ist, ist es in der Fotografie das ausprobieren SEHR alter und schon seit Ewigkeiten nicht mehr hergestellter Objektive - dem so genannten "Altglas". Man kann sie heute bedenkenlos - mittels Adapter - an jeder bekannten digitalen Kamera nutzen. Die Nutzer dieser Linsen verlassen bewusst das Streben nach schärfe- und abbildungstechnischer Perfektion, bekommen dafür aber etwas wunderschönes, was man OHNE Computer und Bearbeitungsprogramm heutzutage sonst nicht mehr in seine Bilder bekommt - Charakter! Und das hat hier einen besonderen Grund. Es ist die unvergleichliche Abbildung im Hintergrund und eine Weichheit, welche man mit diesem speziellen Objektiv "zaubert". 15 Blendenlamellen sorgen für dafür, dass solcher Art Linsen auch als "Bokeh-Monster" bezeichnet werden. Doch nur wenn drei Komponenten erfüllt sind, erschließt sich das ganze Darstellungs-Potential dieses Objektives - Gegenlicht, Naheinstellgrenze (ca. 1 m) und die Wahl der offenen Blende F 2,8.
Und so adaptierte ich diese Leihgabe eines Fotofreundes (dafür nochmals herzlichen Dank!) an meine Kamera an zwei sonnigen Tagen im April und fing mit ein paar Bildern den Frühling ein - alle unter Beachtung der "Dreier"-Regel! Viel Spaß beim Anschauen!

 

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Stand: 02.05.2024